Menschen in Frankfurt  - Biographische Führungen

 

 

 

Frankfurter Frauen -  Frauen in Frankfurt
Friedrich Stoltze - Der Frankfurter Mundart Dichter
Goethe in Frankfurt (extra Seite)
Heinrich Hofmann
Rosemarie Nitribitt (extra Seite)
Valentin Senger und "Kaiserhofstraße 12"
Leopold Sonnemann
Migration  - Geschichte der Frankfurter Zuwanderer

 


 

Frankfurter Frauen -  Frauen in Frankfurt

 

Im Bewusstsein, in den Geschichtsbüchern, bei den Straßennahmen sind die Frauen einer Stadt immer unterrepräsentiert. In diesem Rundgang kommen Frauen zur Sprache die in Frankfurts Literatur, Malerei und Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft oder Politik tätig waren. Aber auch der Alltag der Frankfurter Marktfrauen oder das Leben in der Frankfurter Küche werden beschrieben. Bekannte Frankfurterinnen wie Gudula Rothschild, Maria Sibylla Merian, Bettina Brentano, Cornelia Goethe, Liesel Christ aber auch unbekannte wie, Susanna Margaretha Brandt, Lina von Schauroth oder Elisabeth Winterhalter werden mit Ihren Biographien vorgestellt.

 

 

Maria Sibylla Merian

 

 


 

 Friedrich Stoltze

Der Frankfurter Mundartdichter. Ein Rundgang auf den Spuren dessen, der den Frankfurtern politisch wie humoristisch aufs Maul geschaut hat.

 

 

Friedrich Stoltze


 

Johann Wolfgang Goethe

 

 

 


 

 

Heinrich Hoffmann – Frankfurts „Dokter Struwwelpeter“

Heinrich Hoffmann (1809-1894) war einer der wichtigsten Frankfurter Bürger des 19.Jahrhunderts. Nach dem Medizinstudium in Halle und Heidelberg und einer Reise nach Paris, arbeitete Hoffmann am Leichenhaus auf dem Sachsenhäusener Friedhof, sowie als praktischer Arzt und Geburtshelfer.

Dem Leben als Arzt und Psychiater gab das Jahr 1851 die entscheidende Wendung: Am 12.6.1851 übernahm Hoffmann die Arztstelle an der „Anstalt für Irre und Epileptische". Hier wurde ihm klar, dass eine Reform dieser bislang reinen Verwahranstalten, in denen die Insassen schlechter gehalten wurden als Kriminelle in Gefängnisse, dringend anstand. Mit großen Engagement sorgte Hoffmann für finanzielle Mittel und gesellschaftliche Unterstützung, um eine neue Form der „Irrenanstalt“ zu schaffen, in der erstmals in Deutschland die psychische Erkrankung als solche und ihre Behandlung im Vordergrund stand.

Neben Hoffmans medizinischen Tätigkeiten, arbeitete er als “Gelegenheitsschriftsteller“. Sein weltweit erfolgreichstes Buch ist das, 1844 ursprünglich für seinen Carl gezeichnete und getextete, Buch der „Struwwelpeter". Es sind Geschichten und Anekdoten aus dem Umfeld Hoffmanns, die er als unterhaltende und erziehende Anregung verstanden wissen will. Der „Zappel-Philipp“ oder „Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug“, bei der die Geschichte der Frankfurter Bürgerstochter Pauline Schmidt Pate stand, sind die wohl bekanntesten Episoden.

Der Rundgang führt zu den Wohnorten und Wirkungsstätten Hoffmanns. Angefangen beim Geburtshaus in der „Freßgass“ und den Orten seiner Kindheit, führt der Gang weiter zu Hoffmanns Frankfurter Stationen als Arzt (z.B. das alte Kastenspital) und Schriftsteller (Entstehungsort des Struwwelpeters, Wohnort Paulinchens, u.a.). Auch wichtige Wirkungsstätten des Politikers Hoffmann werden besucht.

Bei einer Rundfahrt werden auch der Ort der Irrenanstalt auf dem Affensteinerfeld besucht.  Auf dem Hauptfriedhof der Stadt Frankfurt ist der 1894 verstorben Frankfurter Arzt beerdigt. Sein Grab und das Grab des Paulinchens können ebenfalls besucht werden.   

 


 

Valentin Senger

Einer der wichtigsten Romane über Frankfurter Leben in der Nazizeit ist Valentin Sengers Autobiografie „Kaiserhofstraße 12“ die später verfilmt wurde. Der 1918 geborene Schriftsteller, dessen Eltern aus dem zaristischen Russland nach Frankfurt geflohen waren, erlebt die Repressalien der Nazis gleich doppelt: Als Jude und als bekennender Kommunist. Dennoch überlebte die Familie die 12 Jahre des Nazifaschismus unentdeckt. Nach dem Ende des Nationalsozialismus trat Valenting Senger der KPD bei und war für diese als Redakteur der Sozialistischen Volkszeitung tätig. Obwohl der Schriftsteller gebürtig in Deutschland war, wurde ihm lange Zeit die deutsche Staatsbürgerschaft verwehrt. Erst 1981 wurde ihm diese Anerkannt. Später war Senger Redakteur beim Hessischen Rundfunk, widmete sich jedoch stets der Erforschung des jüdischen Lebens in Frankfurt. Seit dem Jahr 2007 gibt es im Norden Frankfurts eine nach ihm benannte Straße: die Valentin-Senger-Straße.

Mit diesem Rundgang zu den Schauplätzen des Romans „Kaiserhofstraße 12“ vor allem in der Frankfurter Altstadt, wird eindrücklich an das Leben der Familie Senger und vieler anderer Verfolgter unter Terror und Krieg erinnert.
Zum Buch „Valentin Senger: Kaiserhofstraße 12“

In dem autobiografischen Werk Kaiserhofstraße 12 erzählt Valentin Senger von der wundersamen Überlebensgeschichte seiner jüdischen Familie in einem Hinterhaus der Frankfurter Kaiserhofstraße während der zwölfjährigen Nazi-Herrschaft. Aus dem zaristischen Russland geflohen, hat die Familie Senger hier ihr neues Zuhause gefunden – bis sie die Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 in Bedrängnis bringt. Valentin Sengers Mutter Olga erkennt früh den Ernst der Lage: Mit gefälschten Papieren weiß sie die Spuren ihrer Herkunft zu verwischen – aber die Angst vor dem Entdecktwerden begleitet die Familie von nun an täglich. In seiner persönlichen Lebensgeschichte berichtet der Journalist und Autor Valentin Senger vom Leben in einer Straße, die Zuhause und Gefängnis gleichermaßen war – und von der Angst und der Scham als ständige Begleiter: als jüdischer Junge im Nationalsozialismus mitten in Frankfurt. Kaiserhofstraße 12 von Valentin Senger eignet sich für das Projekt »Frankfurt liest ein Buch« in mehrfacher Hinsicht: Der Handlungsort und die Benennung vieler noch heute bestehender Straßen und Plätze in Frankfurt schafft kulturelle Identität. Zudem ermöglicht das Buch durch die Darstellung zeitgeschichtlicher und politischer Ereignisse die Aufarbeitung der NS-Geschichte auf lokaler Ebene. Valentin Senger kann als Frankfurter Bürger (geboren und gestorben in Frankfurt), der auch nach der Nazi-Zeit als Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks und als politisch Engagierter das kulturelle Geschehen in der Stadt mitgeprägt hat, von jungen und älteren Leser noch heute entdeckt werden.

http://www.schoeffling.de

 

 


 

 



Hintergrund, der zugefrorene Main 1929

Letzte Überarbeitung: 27.12.11 ©Copyright und Konzept Christian Setzepfandt  www.kultours-frankfurt.de