Der Frankfurter Hauptfriedhof

 

 

Foto: Peter Braunholz

 

Tag des Friedhofs

16. Septmber 2012
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Das neue Buch zum Hauptfriedhof

 

Der Frankfurter Hauptfriedhof

 

Societäts Verlag

 

 

Der Frankfurter Hauptfriedhof

Kein Frankfurter Ort spiegelt wohl so interessant die bewegte Geschichte der Stadt und seiner Persönlichkeiten wider wie der 1828 angelegte Frankfurter Hauptfriedhof. Flanierend durch prächtigen Baumbestand kann man hier anhand der aufwendigen Mausoleen und Grabsteine die verschiedenen Moden und Baustiele im Wandel der Zeit erforschen. Besonderes Augenmerk wird bei dieser Führung auf die Biographien großer Frankfurter gelegt, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, z.B. die Literaten Ricarda Huch, Heinrich Hoffmann und Friedrich Stoltze, die Philosophen Arthur Schopenhauer und Anselm Feuerbach und die berühmten Romantikerinnen Dorothea von Schlegel und Marianne von Willemer. Ebenfalls erinnert wird u.a. an die großen Frankfurter Alois Alzheimer, Franz Adickes, die Familie Bethmann und Mathias Beltz. Auch warum die Grabstätte des so jung verstorbenen Paulinchen Schmidt zu einer der meistbesuchten des Frankfurter Hauptfriedhofs gehört, erfahren sie in dieser interessanten, zweistündigen Führung.

Auf Wunsch können auch Schwerpunkte gesetzt werden (z.Zt. im Angebot „Die Gräber der Frankfurter Oberbürgermeister“ und „Gräber berühmter Frauen“).

 

Weitere Informationen zum Frankfurter Hauptfriedhof:

 

www.frankfurter-hauptfriedhof.de/

 

Tag des Friedhofs 2010, 19.Septmber 2009

 

 

 

 

Überaus lebendig

 

Am Tag des Friedhofs zeigt sich die Begräbnisstätte von einer unbekannten Seite

VON DANIJEL MAJIC

 

Ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit ist der Frankfurter Hauptfriedhof am Sonntagmorgen nur bedingt. Bunte Fahnen flattern am Neuen Portal im Wind. Dahinter empfängt ein überdimensionierter Trauerkranz, in dessen Schatten Steinmetze und Grabpfleger ihr Können demonstrieren, die Besucher. Ein Tag der offenen Tür, im wahren Sinne des Wortes: Sowohl die Trauerhalle als auch das Krematorium und verschiedene Mausoleen können von den interessierten Be-suchern besichtigt werden.


Unter dem Motto "Erinnerung hat viele Farben" haben das Grünflächen- und Denkmalamt sowie die Genossenschaft der Friedhofsgärtner zum siebten "Tag des Friedhofs" geladen. Den 1828 angelegten Hauptfriedhof in seinem ganzen Facetten-reichtum zu präsentieren, haben sich die Veranstalter auf die Fahnen geschrieben. Lesungen und Konzerte in der Trauerhalle des neuen Portalbaus beschäftigen sich mit dem Thema Trauerarbeit, während im Eingangsbereich verschiedene religiöse Gemeinschaften ihre Toten- und Trauerrituale vorstellen.

 

Prominente und Namenlose

 

Als der Hauptfriedhof im 19. Jahrhundert angelegt worden ist, war wohl noch nicht abzusehen, welche Ausmaße die Anlage eines Tages annehmen würde. Mit seinen etwa 80 Hektar Fläche gehört sie inzwischen zu den größten Friedhofskomplexen Deutschlands. Ein regelrechter Park, der sich mit einem einfachen Spaziergang kaum mehr erschließen lässt. Thematische Führungen sollen am "Tag des Friedhofs" auch in Frankfurt Abhilfe schaffen.

 

Eine Traube von vielleicht 50 Besuchern folgt Architekturführer Wolf-Christian Setzepfandt auf seinem Rundgang von Grabstätte zu Grabstätte. Die Gräber bedeutender Persönlichkeiten gilt es an diesem Vormittag zu erkunden, denn nicht wenige Prominente haben ihre letzte Ruhestätte auf dem Hauptfriedhof gefunden. Weit müssen die Teilnehmer nicht gehen. Nur wenige Meter von der Trauerhalle entfernt befindet sich das Grab von Altbürgermeister Franz Adickes und seiner Frau Sophie, das ein gewaltiger Steinsarg ziert. Nur wenige Reihen trennen die Grabstätten der beiden Frankfurter Ikonen Heinrich Hoffmann und Friedrich Stoltze, und etwas weiter ruht Liesel "Mama Hesselbach" Christ.

 

Nicht weniger beeindruckend aber als die Ruhestätten der "großen Namen" ist die der "Namenlosen". Ein kleines Monument ohne Inschrift schmückt das anonyme Gräberfeld des Hauptfriedhofs. Die Namen der hier bestatteten kennt nur das Register der Friedhofsverwaltung. "Diese Form der Bestattung ist in den letzten Jahren sehr populär geworden", erklärt Setzepfandt. "Weil sich die Leute denken, dass sie ihren Angehörigen damit weitere Mühe ersparen." Eine Sorge, die wohl auch in der immer stärkeren Nachfrage nach Feuerbestattung Ausdruck findet. Etwa 60 Prozent aller Bestattungen machen diese inzwischen aus.

 

Doch oft komme es auch vor, dass Angehörige darum bitten, die sterblichen Überreste ihrer Lieben vom Gräberfeld in Einzelgräber umzubetten. "Die Menschen wollen eben einen individuellen Ort des Gedenkens", glaubt Setzepfandt.
 

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Dokument erstellt am 21.09.2008 um 21:44:02 Uhr
Erscheinungsdatum 22.09.2008

 

 

 

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